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Aaron: Jeder kann im Handwerk ein Macher sein
Stillstand ist Rückstand. Aaron Kukic ist ein Mann, der nach vorne schaut. Ein Mensch mit vielen Zielen.
"Ich achte darauf, dass es erreichbare Ziele sind und ich mich bei allem, was ich tue, immer weiterentwickeln kann", erzählt Aaron, Karosserie- und Fahrzeugbauer mit Schwerpunkt Instandhaltung. Noch in der Schule, hilft er hier und da mit in der elterlichen Werkstatt K&K Kukic Fahrzeuglackierungen im schwäbischen Munderkingen. Die Arbeit machte Spaß. "Eine Ausbildung lag da auf der Hand." Es folgt die Meisterausbildung.
"Meine Eltern haben hart gearbeitet, um den Betrieb aufzubauen"
Irgendwann möchte er gemeinsam mit Bruder Luan, einem gelernten Fahrzeuglackierer, den Betrieb in die nächste Generation führen. "Passt perfekt. Kann aber noch ein paar Jährchen dauern", erklärt Aaron, da sein Vater mit 50 Jahren noch ein Weilchen dem Betrieb erhalten bleiben wird. "Wir kommen gut miteinander aus", sagt Aaron und zollt seinen Eltern Anerkennung für ihre Leistung. "Meine Eltern haben hart gearbeitet, um den Betrieb aufzubauen." Jetzt freuen sich die Eltern, dass der Betrieb eines Tages in gute Hände übergeben wird.
Spezialisiert auf Instandsetzung rettet Aaron so manches Schätzchen vor der Schrottpresse. Der Handwerksmeister weiß, wie selbst größere Schäden instandgesetzt werden können. Die Fahrzeugstruktur bleibt erhalten. Und: Für den Kunden ist es günstiger, als gleich alle Teile zu erneuern oder sofort ein neues Auto zu kaufen. "Gerade in der heutigen Zeit ist es ein sehr nachhaltiges Handeln." Seine Arbeit verleiht Aaron Flügel. "Es ist großartig, wenn die Kunden das erste Mal ihr Auto sehen. Die Freude, die folgt, hat viel mit der Wertschätzung meiner Arbeit zu tun."
"Wir nehmen mitunter die Oldtimer komplett auseinander"
Neben dem Hauptgeschäft, den Reparaturen moderner PKWs, bringen Kunden regelmäßig auch ihre Oldtimer in die Werkstatt. Die werden von der Karosserie bis zur Lackierung restauriert. "Wir nehmen mitunter die Oldtimer komplett auseinander und setzen sie später wieder zusammen. Egal, ob VW Käfer, ein T3-Bus, Lamborghini Countach oder Miura", sagt der 27-Jährige. "Wir haben vielen der ganz hochwertigen "Lambos" wieder zum alten Glanz verholfen." Und für welches Auto schwärmt der Karosseriebauer selbst? Kurzes Zögern. Dann kommt die Antwort mit einem breiten Grinsen wie aus der Pistole geschossen: "Ein Fahrrad!" Damit erntet der sympathische Handwerker bei der Crew "Handwerks Miss&Mister" ein großes Gelächter. Okay, Understatement ist angesagt, schaut man in die Richtung, wo ein schwarzer, blitzblank geputzter Turbo-Schlitten steht. "Es ist aber auch das einzige Fahrzeug, das ich fahre", ist es Aaron an dieser Stelle wichtig zu sagen, dass er diesem Auto auch einige Jahre treu bleiben wird.
"Es ist wichtig, mit der Zeit mitzugehen"
Mit Blick auf die Entwicklung des Klimawandels und die Rolle der Mobilität macht sich der Schwabe keine Sorgen. Er weiß, Autos wird es immer geben. Weniger auf dem Dorf, aber sicherlich in den Städten sieht er die Entwicklung so, wie jetzt mit den Scootern und Car-Sharing-Angeboten. "Dort, wo jemand gerade steht, sucht er nach einem geeigneten Fahrzeug. Zack, mit dem Handy geortet und schon kann es losgehen. Außerdem wird es viele einfache Autoverträge geben, bei denen Service, Versicherungen etc. inkludiert sind und nach zwei bis drei Jahren kommt ein neues Auto! Wie mit dem Handyvertrag!" Dass auch diese Autos instandgesetzt werden müssen, da ist er sich absolut sicher. "Logisch!" Gerade mit Blick auf die technische Weiterentwicklung ist die Weiterbildung ein wichtiger Punkt und Ziel kommender Aktivitäten.
Mit seinen Eltern und seinem Bruder möchte er in den kommenden Jahren den Betrieb weiter voranbringen. Die Instandsetzung von Elektrofahrzeugen strebt er an. Nächstes Ziel ist die Installation von Ladestationen auf dem Werkstattgelände. "Es ist wichtig, mit der Zeit mitzugehen." Beworben habe er sich für den Titel "Mister Handwerk" nicht nur, weil er den Wettbewerb cool findet. "Schön wäre es, wenn ich es schaffe, dass ein Funke meiner Leidenschaft für den Beruf auf junge Leute überspringt." Das Klischee, ein Karosseriebauer habe immer schmutzige Hände, findet er veraltet. Ob Studium oder Handwerk, "nichts kommt ohne Arbeit." Doch das Besondere am Handwerk ist für Aaron, dass "jeder im Handwerk ein Macher sein kann. Das Handwerk wird immer goldenen Boden haben. Vor allem in der Zukunft."
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