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Die Nervosität wird weggefegt
Für Nina Sicher ist die Wahl Miss und Mister Handwerk eine prima Plattform, die junge Generation zu erreichen und für eine Ausbildung im Handwerk zu werben.
Bei einer Hochzeit im Kehranzug Spalier stehen und dem Brautpaar alles Glück auf Erden zu wünschen, das ist genau das Ding von Nina Sicher. "Mein Beruf ist abwechslungsreich und ich bin glücklich wie es zurzeit läuft." 2018 ist die 29-jährige Schornsteinfegermeisterin auf der Suche nach einer Plattform, damit sie ihr Handwerk attraktiv und vielseitig präsentieren kann. Die findet sie schließlich bei "Germany’s Power People". Besonders gefällt ihr die Botschaft, mit "Germany’s Power People" die Vielseitigkeit des Handwerks gelungen und öffentlichkeitwirksam darzustellen. "Wenn wir den Nachwuchs so schwer erreichen – warum dann nicht auf diese Weise? Für die jungen Menschen ist das Internet doch ein täglicher Begleiter. Vielleicht sieht es ja der eine oder andere und wird neugierig."
Der Zufall spielt mit
Dank des herzlichen Empfangs beim Fotoshooting in Düsseldorf war die Aufregung bei Nina schnell weggefegt. Apropos fegen. Das, sagt die Handwerksmeisterin aus Delmenhorst, sei ihre Leidenschaft. "Ich bin an der frischen Luft. Und die Aussicht vom Dach ist toll." Dabei war es ein Zufall, der Nina zum Handwerk führt. Nach dem Abitur absolviert sie ein Freiwilliges Jahr im Kinderhospiz Löwenherz. Eine einschneidende Erfahrung. Die geplante Ausbildung zur Kinderkrankenschwester wird verschoben. Gemeinsam mit ihrer Mutter spricht sie in einem Café in Twistringen über ihre beruflichen Möglichkeiten. Maic Wetzel sitzt am Nebentisch und hört zufällig das Gespräch: "Du möchtest bestimmt Schornsteinfegerin werden", wendet sich der Bezirksschornsteinfeger aus Sulingen spontan an Nina. Der Rest ist Geschichte. Nina stimmt einem Praktikum zu. Im Jahr 2013 schließt sie die Gesellenprüfung als Kammerbeste ab. Im Jahr 2016 folgt die Meisterprüfung.
Beworben um zu gewinnen
Mit dem Titel Miss Handwerk soll jetzt ein weiterer Meilenstein folgen. Wenn sie an die Wahl im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München denkt, überwiegt die Freude: "Es ist doch immer toll, neue Kollegen kennenzulernen – aus dem eigenen oder aus anderen Gewerken", sagt die 29-Jährige. Besonders freut sie sich übrigens auf die anderen Kandidatinnen: "Ich bin gespannt, wie wir uns gegenüber den männlichen Kollegen behaupten", sagt sie mit einem Augenzwinkern. Sonst seien Frauen im Handwerk ja öfters in der Unterzahl: "Aber hier sind wir zumindest anzahlmäßig auf Augenhöhe."
Text: Wolfgang Weitzdörfer/kle
Über den Titelgewinn Miss Handwerk würde sie sich natürlich freuen. Sie gehe zudem selbstbewusst an die Wahl: "Klar kann ich mir vorstellen zu gewinnen. Ich habe mich schließlich genau deswegen auch beworben", sagt Nina Sicher. Im Vordergrund stehe für sie das Ziel, die Aktualität des Handwerks in den Mittelpunkt zu stellen. Und die Nervosität vor dem Auftritt, lacht Nina, die fegt sie einfach wieder weg.
Text: Wolfgang Weitzdörfer
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