Die ganze Welt des Handwerks
Robert Dittrich ist einer der zwölf Kandidaten, die sich gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten. Jetzt hat er die Chance, Mister Handwerk zu werden.
Die Häuser der Stadt Leipzig tragen vielfach seine Handschrift. Robert Dittrich ist Maurermeister aus Leidenschaft. Als Kind entscheidet er bereits, dass er eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten möchte. "Ich bin in einer Handwerkerfamilie aufgewachsen. Mein Vater ist auch Maurermeister. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich am liebsten als Kind mit auf die Baustelle gefahren", lacht Robert, und erzählt, dass er seinen Vater oft Löcher in den Bauch gefragt hat und alles über den Beruf des Maurers wissen wollte.
Ziel: Existenzgründung
Nach der Gesellenprüfung legt Robert im Jahr 2017 die Meisterprüfung mit einem Ziel ab: "In einigen Jahren möchte ich als selbstständiger Bauunternehmer mit fünf oder acht Mitarbeitern mein eigener Herr sein." Als Vorbereitung hat er sich im Meisterlehrgang ausreichend fachliches und kaufmännisches Wissen angeeignet. Bis zur Firmengründung möchte es der 22-Jährige noch ein wenig ruhig angehen lassen. Erst einmal genügend Berufspraxis sammeln, sich weiter ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren und ganz wichtig: durch die Welt tingeln.
Rauer Ton in Perth
Zwei Monate reiste Robert durch Asien. Sieben Monate ist er mit dem Auto in Australien unterwegs. "Eine echt coole Erfahrung", sagt der Reisespezialist. Zwei Monate davon arbeitet er als Maurer in Perth auf einer Baustelle. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art. "Wir hatten am Tag nur eine Pause. Bei vierzig Grad war das mega anstrengend", erzählt Robert von dieser Zeit. Zudem war der Maurermeister von dem lauten und harten Ton überrascht, der auf der Baustelle unter den Kollegen herrscht. Zurück in Deutschland, weiß der junge Handwerksmeister das Miteinander unter seinen Kollegen erst recht zu schätzen.
Ein gelungener Weg
Vor zwei Jahren erfährt er von der Aktion "Germany’s Power People". "Jetzt hatte ich endlich Zeit, mich zu bewerben. Es ist super, dass ich dabei sein durfte und andere Handwerker kennenlernen konnte. Wer weiß, vielleicht werde ich ja auch Mister Handwerk 2019", sagt er lachend. In Germany’s Power People sieht der Handwerksmeister einen gelungenen Weg, um den Nachwuchs auf das Handwerk aufmerksam zu machen. "Gerade der Weg über die sozialen Medien spricht die Menschen an. So lassen sich auch viele informative Themen verknüpfen – auch handwerklicher Art. Und das ist ja nicht unwichtig", sagt der 22-jährige.
Unterstützt wird er von der Handwerkskammer zu Leipzig und diversen Medien.
Unvergessliches Erlebnis
Der Internationalen Handwerksmesse in München und der Wahl zu Miss und Mister Handwerk sieht er mit Spannung entgegen: "Es wäre natürlich ein aufregendes Erlebnis, die Wahl zu gewinnen – das sind die Momente im Leben, die man nicht mehr vergessen wird. Außerdem ist die Messe an sich einen Besuch wert. So kann man auf andere Weise zeigen, dass das Handwerk goldenen Boden unter den Füßen hat." Dabei sieht er einem ausgeglichenen Mitbewerberfeld entgegen: "Ich glaube, dass wir alle das Zeug zum Sieg hätten. Das Finale wird bestimmt sehr aufregend sein", da ist sich der 22-Jährige ganz sicher.
Text: Wolfgang Weitzdörfer/kle
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