Mister einhundert Prozent
Fabian Tuscher ist mit Leib und Seele Handwerker. Jetzt möchte der Straßenbauer mit dem Titel "Mister Handwerk" seinen Erfolgsweg ausbauen.
Stein für Stein arbeitet Fabian Tuscher an seiner handwerklichen Karriere. Natürlich stand nach dem Abitur auch für ihn die Überlegung an, Studium oder Ausbildung. Keine Frage! Eher zufällig entdeckt er bei einem Praktikum in einem Gartenbaubetrieb die kreativen Möglichkeiten, die der Beruf des Straßenbauers bietet. "In dem Moment war mir klar, ich will nicht studieren, sondern eine Lehre machen", sagt der 38-jährige Handwerker. Vom Zeichenbrett oder einer 3D-Computeranimation bis hin zur fertigen Terrasse kann Fabian jeden Tag seinen Ideenreichtum ausleben.
Keine halben Sachen
Sich selbst bezeichnet Fabian als zielstrebigen Menschen. "Wenn ich etwas anpacke, dann gebe ich einhundert Prozent." Und einhundert Prozent das sind für den Handwerker aus Niederbayern ruck zuck nach der Ausbildung den Meister ablegen und ein eigenes Unternehmen gründen. Seit 2008 verschönert er mit seiner Firma "Garten mit Pep" jedes Eigenheim in ein stimmig gestaltetes Paradies. Und weil halbe Sachen nicht sein Ding sind, zählt ein Arbeitstag nicht selten zehn oder zwölf Stunden. "Ich bin zu ehrgeizig, um etwas auf die leichte Schulter zu nehmen". Einen Ausgleich findet der athletische Handwerksmeister in seiner Freizeit.
Olympisches Gold knapp verpasst
Sport in allen Variationen ist das größte Hobby des angenehm geerdeten Betriebsinhabers. Das hätte ihm 2004 fast eine olympische Medaille eingebracht. Als erfolgreicher Judokar ist er im Olympiakader für die olympischen Spiele in Sydney berufen. Nach den Qualifikationsturnieren wird Fabian tatsächlich für die Sommergames nominiert. Eine Schulterverletzung verhindert in letzter Sekunde die Teilnahme. Klettern, Tennis oder Kitesurfen sind dennoch nach einem langen Arbeitstag ein wohltuendes Muss und ein wahrer Segen mit Blick auf eine seiner größte Schwäche: Kuchen! Vier oder fünf Stücke Kuchen schafft Fabian fast täglich. Käsekuchen geht immer. Kommen jedoch Nussecken ins Spiel, dann ist die süße Seite des Handwerksmeisters mit nicht mehr zu bremsen.
Handwerk ins richtige Licht rücken
Durch die Instagram Werbung von Sandra Hunke wird der Straßenbauer auf die Aktion "Germany’s Power People" aufmerksam. Sandra nahm im Jahr 2012 sehr erfolgreich an der Aktion teil und ist neben ihrem Handwerksberuf seitem auf der ganzen Welt als Model unterwegs. Fabian fühlt sich von dem Wettbewerb gleich angesprochen. "Ich bin mit Leib und Seele Handwerker. Das Handwerk verliert leider immer mehr an Boden. Mit der Aktion möchte ich meinen Beruf und die Branche wieder in das richtige Licht rücken."
Was Fabian am 13. März auf der Internationalen Handwerksmesse erwartet, weiß der 38-Jährige nicht. Da sein Unternehmen nicht weit von München entfernt ist, setzt er ein klein wenig auf ein Heimspiel. "Ich bin natürlich auch hier ehrgeizig und habe ein Ziel vor Augen, dass ich erreichen möchte." Und das bedeutet den Titel Mister Handwerk nach Hause zu holen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Text: Brigitte Klefisch
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