Probieren geht über genieren
Den Meistertitel hat Raphael Nau schon. Jetzt will sich der Bäckermeister auch den Titel Mister Handwerk holen.
Bloß nicht auf der Stelle treten. 08/15-Nummern begegnet Raphael Nau mit Kreativität, guter Laune und einer ausgeprägten neugierigen Ader. Im elterlichen Betrieb peppt er traditionelles Gebäck schwungvoll mit neuen und leckeren Details auf, entwickelt Spezialbrote zu unterschiedlichen Anlässen und entwirft aus Teig, Marzipan & Co. sehenswerte Figuren. "Kreativität ist mein tägliches Brot", erklärt Raphael überzeugend, dass der Bäcker einfach sein Traumberuf ist. "Ich probiere gerne neue Dinge aus und bringe so immer etwas Abwechslung in den Alltag."
Ein ausgefülltes Leben
Langweilig wird es im Leben von Raphael so schnell nicht. Ginge es nach dem quirligen Bäckermeister, dürfte ein Tag ruhig ein paar Stunden mehr haben. So unterrichtet er zusätzlich an der Akademie des bayerischen Bäckerhandwerks in Lochham. Seit September 2018 fährt er vom kleinen Ort Moorenwies bei Fürstenfeldbruck regelmäßig nach Wien, um dort den Konditormeister zu machen. Und es bleibt dem 26-Jährigen auch noch genug Luft, in seiner Freizeit in einer Blaskapelle Trompete zu spielen.
Mit Neugier zum Erfolg
Dass er beim Wettbewerb "Germany’s Power People" mitmacht, dafür war allerdings nicht nur seine Neugier ausschlaggebend. "Da spielte es eine Rolle, dass ich so etwas noch nie gemacht hatte. "Probieren, statt genieren", erinnert der 26-Jährige vergnügt an sein Lebensmotto, immer wieder neue Produkte zu entwickeln oder einfach mal an einem Fotoshooting teilzunehmen. Außerdem sei es eine tolle Gelegenheit, seinen Beruf vorzustellen und ihm ein Gesicht zu geben. Schließlich hätten manche Leute immer noch ein ganz falsches Bild von einigen Berufsfeldern im Handwerk.
Hervorragende Marketingkampagne
In der Aktion sieht er eine hervorragende Marketingkampagne für das Handwerk allgemein, aber auch für einzelne Branchen. "Dabei kann auch der ‚kleine Handwerker’ ganz groß rauskommen", sagt Raphael. Auf sein Foto werde er immer öfter angesprochen: im Betrieb von den Kollegen, auf der Meisterschule oder auch von Kunden. "Selbst die Vertreter haben das schon mitbekommen", erzählt der Bäckermeister mit dem für ihn typisch sympathischen Lachen. Werbung betreibt er für sich über seine Website und bei seinen Schülern im Unterricht. Dabei setzt er auch auf den Schneeballeffekt: "Ich schicke an meine Freunde Bilder von Torten und Broten, "so bleibe ich im Gespräch und das hilft ja auch", sagt der Bäckermeister.
Es kann losgehen
Jetzt kann es Raphael kaum erwarten, bis es endlich auf der Internationalen Handwerksmesse in München losgeht und damit die Endausscheidung über den Titelgewinn einhergeht. "Das wird bestimmt total witzig und eine ganz große Erfahrung", sagt der 26-Jährige. Wie oft habe man schon die Möglichkeit bei etwas so Großem dabei zu sein? "Das wird definitiv ein prägendes Erlebnis werden", ist er sicher. Und sollte er gewinnen und Mister Handwerk werden? "Dann bin ich mega neugierig, was in meinem Jahr so alles geschehen wird."
Text: Wolfgang Weitzdörfer/kle
Kommentar schreiben